Sprengstoff hebt ab

Die Schweiz scheint weiterhin ein lohnenswertes Ziel für Bankomatsprenger zu sein. Insgesamt 24 Mal knallt es 2021 in elf verschiedenen Kantonen. Während in den Jahren 2019 und 2020 noch eine Mehrheit der Bankomaten mit Gas gesprengt wird, greifen die aktiven Gruppierungen immer öfter zu Sprengstoff – insgesamt 17 Mal.

Eine besorgniserregende Entwicklung, da von den selbstgebastelten Sprengsätzen eine grosse Gefahr ausgeht. Sie verursachen nicht nur hohe Sachschäden; sie bergen ein ernsthaftes Risiko für Leib und Leben. Für Anwohnerinnen. Oder Personen, die zur falschen Zeit am falschen Ort sind. Und für die ausrückenden Einsatzkräfte.

2021 werden nach mehreren (versuchten) Bankomatsprengungen im Ausland und in der Schweiz ungezündete Sprengladungen festgestellt.

Bei Bankomatsprengungen mit Sprengstoff übernimmt fedpol den Lead für die Ermittlungen; die BA führt die Strafverfahren. Wird ein Bankomat mittels Gas-Explosion gesprengt, mit Werkzeug aufgebrochen oder elektronischer Manipulation entleert, ermitteln die Kantonspolizeien unter Leitung der kantonalen Staatsanwaltschaft. fedpol unterstützt mit schweizweiten Lagedarstellungen und Analysen und koordiniert zwischen Kantonen und dem Ausland.

Aufbrechen mit Werkzeug Sprengung mit Sprengstoff Sprengung mit Gas Andere** Total
2018 12 2 2 2 18
2019 24 9+1* 13 9 56
2020 2 8+1* 14 20 45
2021 4 17 7 21 49

* Versuchter Sprengstoffangriff vermutet, aber nicht bewiesen
** Angriffe durch elektronische Manipulation des Geldautomaten (Jackpotting oder Blackboxing), Angriffe mit Rammbock-Fahrzeug sowie Angriffe anderer, nicht klassifizierter Art