Alle und alles ist bereit für das Treffen der Präsidenten Biden und Putin in Genf.

Mit Sicherheit historisch

Biden und Putin. Zwei der einflussreichsten Präsidenten der Welt - gleichzeitig auf Schweizer Boden. Sicherheitstechnisch eine Mammutaufgabe. Polizistinnen aus fast allen Kantonen, amerikanische und russische Sicherheitsdienste nehmen die Aufgabe an. Mittendrin: fedpol.

Auf dem Gelände des Genfer Flughafens. Die Luft über dem Asphalt flimmert. In der gleissenden Mittagshitze reihen sich mehrere Dutzend Fahrzeuge auf. In grellem Orange leuchtende Polizei-Motorräder, zivile Einsatzfahrzeuge der Kantonspolizei Genf, klobige, schwarze SUVs des amerikanischen Secret Service. Und in der Mitte des feinsäuberlich aufgereihten Konvois: die Limousine des US-Präsidenten.

Viel Koordination, wenig Zeit

Rund zwei Wochen zuvor. Medien berichten weltweit über das Treffen von Biden und Putin. Landing Point: Genf. Die Schweiz? Für einen kurzen Moment im Fokus der Weltöffentlichkeit. Historisch - nicht nur das Treffen, auch die Sicherheitsanforderungen.

Schnell wird klar: Das wird ein Härtetest für die Behörden. Kantonspolizei Genf, Armee, Luftwaffe, Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit, Sicherheitskräfte der Delegationen aus Russland und den USA.

Und im Zentrum: fedpol, das für die Sicherheit von ausländischen Präsidenten in der Schweiz verantwortlich ist.

Der Koordinationsbedarf? Riesig. Die Zeit? Äusserst knapp. Für fedpol zählt jede Stunde. Die nach wie vor erhöhte Terror-Bedrohung, Aktionen durch extremistische Gruppierungen oder Demonstrationen durch in der Schweiz lebende Exponenten beider Länder: Das und mehr fliesst in die detaillierte Analyse der Gefährdungslage ein, die fedpol in enger Absprache mit allen nationalen und internationalen Partnern erstellt. Sie ist die Grundlage für das gesamte Sicherheitsdispositiv.

Genf lahmgelegt

Biden trifft einen Tag vor dem Treffen ein. 24 Stunden später, nimmt auch die russische Präsidenten-Maschine Kurs auf Genf. Spätestens dann, ist das öffentliche Leben in der Innenstadt von Genf praktisch lahmgelegt. Mehrere Tausend Polizistinnen aus fast allen Kantonen säumen die gesperrten Strassen rund ums Seebecken.

Während die Gespräche in der Villa La Grange so langsam aber sicher dem Ende zugehen, wischen sich da und dort Personenschützerinnen, Polizisten und Secret-Service-Mitarbeiterinnen zum wiederholten Mal den Schweiss aus Anspannung und zu warmen Anzügen von der Stirn. Kein Wunder. Die Verschiebung der Präsidenten in ihren wiederum feinsäuberlich aufgereihten Konvois zurück zum Flughafen ist sicherheitstechnisch noch einmal eine grosse Herausforderung – eine von unzähligen in diesen aussergewöhnlichen Tagen in Genf.

So ist das, wenn sich Joe Biden und Wladimir Putin persönlich treffen.