Bankomatsprengungen: Nationale und internationale Kooperation ist gefragt, damit Bilder wie dieses der Vergangenheit angehören.

Bevor es «chlöpft»

Angriffe verhindern, Leib und Leben schützen, erfolgreich fahnden – ohne Prävention geht nichts. Das gilt auch bei der Bekämpfung transnational agierender Bankomatsprenger.

Aus dem Schlaf gerissen, vom «lautesten Knall ihres Lebens». So schildern Zeuginnen und Zeugen von Bankomatsprengungen das nächtliche Erlebnis. Der Schock sitzt tief in den Knochen. Es sind Bilder und Geräusche, die sich einprägen.

Mit immer potenteren Sprengsätzen operieren die Bankomatsprenger-Gruppierungen hierzulande. Sie verursachen enorme Sachschäden. Mit der Sprengkraft steigt auch die Gefahr für Leib und Leben. Dieser sind Anwohnerinnen, Sicherheitsangestellte von Banken oder die ausrückende Polizei ausgesetzt.

Um diese Gefahr zu vermindern – zu verhindern, dass es überhaupt zu Sprengungen kommt – und die transnationale Kriminalität der Bankomatsprengungen umfassend zu bekämpfen, setzt fedpol nebst der Repression und der Kooperation auch auf Prävention. Das entspricht dem Vorgehen in anderen Deliktsfeldern wie Terrorismus oder Organisierte Kriminalität.

Die Schlinge zieht sich weiter zu

Im Fokus der Präventionsarbeit von fedpol stehen die Banken. Mit ihnen steht fedpol laufend in Kontakt und sensibilisiert sie…

  • …wie sie ihre Bankomaten besser schützen können und welche Standorte besonders gefährdet sind. fedpol orientiert sich bei den Empfehlungen an den Best-Practices aus dem Ausland, wo beispielsweise bauliche Massnahmen oder die Installation von Färbungssystemen zu einem Rückgang der Angriffe führten.

  • …auf Gefahren, die von den verwendeten Sprengsätzen ausgehen. Laufende Ermittlungen zeigen, dass an den Tatorten Gefahr von noch nicht gezündeten Sprengstoffladungen ausgeht. Deshalb wird das Sicherheitspersonal der Banken angehalten, bei einem Angriff umgehend die Polizei zu alarmieren.

  • …, dass potentielle Tatorte rekognosziert werden. So können mutmassliche Täter durch Angestellte der Banken und Firmen, die für die Befüllung von Bankomaten zuständig sind, im besten Fall bereits bei ihren Erkundungen erkannt werden.

Dank der intensiven nationalen und internationalen Kooperation sind fedpol und die Bundesanwaltschaft immer häufiger erfolgreich in der Strafverfolgung. Mit der verstärkten Prävention zieht sich die Schlinge um die noch aktiven Bankomatsprenger-Gruppierungen in der Schweiz weiter zu.