Man findet nur, was man sucht, und man sucht nur, was man kennt. Man muss also suchen lernen, sich bewusst werden, dass mafiöse Machenschaften in der Schweiz existieren, dass es Dinge gibt, die man nicht sieht. Diese interaktive Karte zeigt auf, wie fedpol im Laufe der Jahrzehnte immer mehr Wissen über die Präsenz der italienischen Mafia in der Schweiz erworben hat. Sie sagt nichts darüber aus, ob die Mafia in der Schweiz aktiver geworden sind.
● 1960–1970:
Periode der arbeitsbedingten Migration. Zahlreiche Italiener verlassen ihr Land. Ganze Familien oder viele Bewohnerinnen und Bewohner eines Dorfes wandern in dieselben Orte in der Schweiz ein: Deshalb leben viele Menschen, die aus den Provinzen Catanzaro und Crotone stammen, im Tessin bzw. in Zürich. Für die 'Ndrangheta, die in Bezug auf ihre Mitglieder sehr stark auf Blutsbande und die Herkunft aus einem bestimmten Gebiet ausgerichtet ist, erweist sich diese «Kettenmigration» als gute Gelegenheit, um im Ausland die gleichen Strukturen wie in Kalabrien aufzubauen.